Menschlicher Präsident
TV vorab: Oliver Stones Porträt von George Bush auf Pro7
Das Wort »menscheln« sollte zum Unwort des Jahrzehnts erklärt werden. Es menschelt hier, es menschelt da, nur weil sich mal zwei Personen umarmen oder etwas Nettes übereinander sagen, wenn man es nicht erwartet. Oliver Stone hat mit »W.« einen Film gemacht, der wahrhaft menschelt, weil er eine mediale Karikatur wieder zum Menschen macht: George W. Bush.
Er zeigt den Weg des nun ehemaligen mächtigsten Mannes der Welt von seiner wilden Jugendzeit bis zur ersten Amtsperiode als Präsident der Vereinigten Staaten, von Trinkgelagen bis zum beginnenden Fiasko in Irak. Bush ist in Stones Werk weder der Idiot noch die Marionette, als die ihn seine Kritiker sehen. Er ist vielmehr der Spross einer erfolgreichen Familie, auf dem der Druck lastet, es zu etwas zu bringen, dass er gar nicht will. George W. leidet in verschiedenen Rückblenden unter seinem Vater, der ihn aus allen Schlamasseln raushaut, ihm aber zu erkennen gibt, von ihm enttäuscht zu ...
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