Schlaglichter aus dem Alltag

Botschaft von Nicaragua begeht 30. Jubiläum der Revolution mit einer Ausstellung

  • Uta Herrmann
  • Lesedauer: 2 Min.
Nicaragua 2008
Nicaragua 2008

Mit der Ausstellung »Nicaragua heute« eröffnet die Botschaft der Republik Nicaragua ihre Aktivitäten im Jubiläumsjahr. Im Juli 1979 siegte in dem lateinamerikanischen Land die sandinistische Revolution und befreite das Volk von der Somoza-Diktatur. Die Berliner Fotojournalistin Gabriele Senft besuchte im Sommer vergangenen Jahres das Land. Impressionen der Reise werden nun in den Räumen der Botschaft in Mitte präsentiert.

Die Fotoreporterin und Mitglieder einer Kunst- und Bürgerinitiative, die sich für den Erhalt des Giebelwandgemäldes von Manuel Garcia Moia in Lichtenberg einsetzt, wandelten auf den Spuren des Künstlers in seinem Geburtsland. Moia begegnete sie erstmalig 1985 in Berlin, als er das 255 Quadratmeter große Gemälde schuf. In vielen kleinen Szenen stellt er darauf das tägliche Leben und den Kampf der unterdrückten Bevölkerung dar, hält mit seiner naiven Malerei die Ereignisse von 1978 in seinem Heimatort Monimbo, einem Platz des aktiven Widerstandes gegen die Somoza-Diktatur, fest.

Bei der erfolgreichen Rekonstruktion des Werkes – eines der größten Wandgemälde naiver Kunst der Welt – durch die Initiative in den Jahren 2004/2005 brachte Gabriele Senft sich mit ihren Fotos ein. Die Initiative bemüht sich weiterhin um Spenden, um die Beleuchtung des Kunstwerkes in den Abend- und Nachtstunden zu finanzieren.

Während der Rundreise wurde die Gruppe von Stadtverordneten von Managua, Masaya, Leon und Granada empfangen und besuchte öffentliche Einrichtungen. »Die bewegendsten Augenblicke waren für mich jedoch die Begegnungen mit den nicaraguanischen Menschen«, meint die Fotografin. Diese Momente hat sie mit der Kamera festgehalten. Entstanden sind dabei wunderbare Porträts von Menschen, Marktleben und Korbflechtern, von Kindern in der Kunstschule, von Arztbesuchen oder dem morgendlichen Verkehr in der Hauptstadt. Die Fotografin lässt den Betrachter durch diese Bilder am täglichen Leben teilhaben, lässt ihn eigene Schlüsse ziehen. Dabei entgeht ihm nicht die Härte und Schwere des Alltags, kann er die Armut erahnen.

Die Bürgerinitiative um Christel Schemel engagiert sich seit ihrer Rückkehr mit weiteren Solidaritätsprojekten für die Nicaraguaner und möchte sie damit bei ihren eigenen Anstrengungen unterstützen. Die einstige Solidaritätsaktion der DDR »Ein Krankenwagen für Nicaragua« ist dabei nicht nur der Fotoreporterin Gabriele Senft in guter Erinnerung.

Vernissage 22.1., 18.30 Uhr, Ausstellung bis 20.2., Mo.-Fr. 10-16 Uhr, Botschaft der Republik Nicaragua, Joachim-Karnatz-Allee 45, Tel.: 206 43 80.

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