Streitfrage: Ein »Grüner New Deal« als Antwort auf die Wirtschaftskrise?

Es debattieren: Dr. Gerhard Schick, Jahrgang 1972, seit September 2007 finanzpolitischer Sprecher der grünen Bundestagsfraktion und Dr. Tadzio Müller, Jahrgang 1976, Publizist und Übersetzer und seit einem Jahrzehnt in der globalisierungskritischen Bewegung.

Neuauflage einer populären Mär Von Tadzio Müller

Der in Deutschland derzeit vor allem von den Grünen unterstützte Vorschlag für einen »Green New Deal« als Allheilmittel für allerlei Krisenphänomene – von der Klima- zur Energiekrise, vor allem aber der Weltwirtschaftskrise – beruht auf drei Illusionen. Oder, für Zyniker: auf drei Lügen.

Erstens: Der »Green New Deal« verspricht, die Weltwirtschaftskrise zu lösen, indem durch massive Investitionen in »grüne« Technologien (z. B. erneuerbare Energien, Agrotreibstoffe, umweltfreundliche Autos) neue Produktivitäts- und Profitpotenziale erschlossen werden. Die Umweltkrise lösen und dabei die Wirtschaft retten: die eierlegende Wollmilchsau! Was nicht dazu gesagt wird: »Grüne« Technologien haben heutzutage noch gar nicht die Kapazität, Investitionen von der Größenordnung zu absorbieren, die notwendig wären, um diese tiefgreifende Krise zu lösen. Die für die Entwicklung »grüner Techno...


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