Reformprogramm für Frankreichs Linke

Am Donnerstag hat sich die trotzkistische Ligue Communiste Révolu-tionnaire (LCR) offiziell aufgelöst, um in einer neuen Antikapitalistischen Partei aufzugehen. Diese wird an diesem Wochenende gegründet. Dann soll auch über den endgültigen Namen der Partei entschieden werden.

Den Schritt hatte der LCR-Sprecher Olivier Besancenot schon vor einem Jahr angekündigt. Es war die logische Konsequenz aus dem relativ erfolgreichen Abschneiden Besancenots als Kandidat bei den Präsidentschaftswahlen im Frühjahr 2007, bei denen er 4,08 Prozent der Wählerstimmen auf sich vereinigen konnte. Zum Vergleich: Die Parteivorsitzende der Kommunisten, Marie-George Buffet, erzielte lediglich 1,93 Prozent und verbuchte damit das historisch schlechteste Ergebnis für einen Präsidentschaftskandidaten der FKP. Damit wurde deutlich, dass der junge Briefträger Besancenot, den in Umfragen bis zu 60 Prozent der Franzosen »sympathisch« finden, mit seinen »radikal linken« Argumenten ein Wählerpotenzial erreicht und zu mobilisieren vermag, das weit über die traditionelle Anhängerschaft der trotzkistischen LCR hinaus geht.

Dieses Potenzial soll jetzt durch die neue Antikapitalistische Partei gebündelt werden, die vom Start weg mit 9000 Mitglie...