Verzicht auf Anklage in Guantanamo

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Washington (AFP/ND). Eine US-Militärrichterin hat die Klage gegen einen Guantanamo-Häftling fallengelassen, der in den Anschlag auf das US-Kriegsschiff »USS Cole« im Jahr 2000 verwickelt gewesen sein soll. Die für die Militärkommissionen zuständige Richterin Susan Crawford habe die Klage gegen Abd al-Rahim al-Nashiri zurückgezogen, sagte Pentagon-Sprecher Geoff Morrell am Donnerstag (Ortszeit) der Nachrichtenagentur AFP.

Mit dem Beschluss der Militärrichterin wurde das Verfahren gegen Nashiri zumindest vorübergehend ausgesetzt. Nashiri könne erneut angeklagt werden, sagte ein weiterer Sprecher des US-Verteidigungsministeriums, Jeffrey Gordon. Die Entscheidung Crawfords war erwartet worden, nachdem sich der Oberste Richter des Militärtribunals in Guantanamo, James Pohl, Ende Januar entgegen einer Anweisung von US-Präsident Barack Obama geweigert hatte, das Verfahren auszusetzen. Die US-Regierung hatte kurz nach Obamas Amtsantritt im Januar beantragt, die Militärverfahren in Guantanamo um zunächst 120 Tage auszusetzen. Zusätzlich ordnete Obama die Schließung des Lagers binnen eines Jahres an.

Nashiri war der letzte Guantanamo-Häftling, der angeklagt werden sollte. Dem 43-Jährigen wird vorgeworfen, zwei Personen unterstützt zu haben, die am 12. Oktober 2000 das US-Kriegsschiff »USS Cole« im Hafen der jemenitischen Stadt Aden in einem mit Sprengstoff beladenen Boot angesteuert und sich mit ihrer Ladung in die Luft gesprengt hatten. Dabei starben 17 US-Soldaten, Dutzende weitere wurden verletzt. Die Explosion riss ein zwölf Meter großes Loch in den Rumpf des Schiffes.

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