Facettenreicher Tod

Panorama: »Ghosted« von Monika Treut

  • Lilian Astrid Geese
  • Lesedauer: 2 Min.
Sophie Schmitt (Inga Busch) und Mei-li (Ting-Ting Hu)
Sophie Schmitt (Inga Busch) und Mei-li (Ting-Ting Hu)

Am beeindruckendsten sind die Bilder. Ganz subtil, zwischen die Schichten des Realen geschoben, ungemein präsent und gleichsam transparent: die Geister, die Wesen aus der Zwischenwelt. Nicht die kalten Hände des Todes »begeistern«.

»Ghosted« heißt der Film über die Wünsche und Träume, die bleiben, wenn ein Mensch stirbt.

Monika Treut erzählt in ihrer deutsch-taiwanesischen Koproduktion – ihr zehnter Beitrag für das Berlinale Panorama übrigens – eine Geschichte in Hamburg und Taipeh. Ai-ling (Huan-Ru Ke) macht sich auf die Suche nach ihrem mythenumwobenen Vater. Sie glaubt, dies sei nicht der Mann auf dem Foto neben ihrer Mutter, sondern ihr Onkel Chen Fu (Jack Kao), Restaurantbesitzer in Hamburg. Dort, hofft Ai-ling, kann sie das Rätsel ihrer Herkunft lösen. Und dort verliebt sie sich in die Videokünstlerin Sophie Schmitt (Inga Busch). Doch die Romanze ist von kurzer Dauer. Ai-ling kommt unter mysteriösen Umständen ums Leben. Sophie reist nach Taiwan, auf den Spuren der Frau, zu der ihre Liebe erwacht, als sie schon nicht mehr lebt. Mei-li (Ting-Ting Hu), ebenso jung, schön und geheimnisvoll wie Ai-ling, heftet sich an Sophies Fersen. Geradezu obsessiv muss sie in ihrer Nähe bleiben. Und folgt ihr: bis nach Hamburg.

Eine verworren-intensive Geschichte mit fantastischen Bildern (Kamera: Bernd Meiners) – aus der konkret-wirklichen Welt und erträumt.

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