Leben ohne Liebe

Berlinale-Forum: Hayat Var von Reha Erdem

  • Angelika Kettelhack
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.
Seltenes Glück
Seltenes Glück

Scheinbar unberührbar ist die 14-jährige Hayat: Streng und geheimnisvoll geht sie durch den Film »Hayat Var« (Mein einziger Sonnenschein), den der türkische Regisseur Reha Erdem am Rande Istanbuls gedreht hat. Dort, wohin sich kein Tourist verirrt. Fast autistisch versucht das Mädchen eine Umwelt zu ignorieren, die sie zu fressen droht.

Groß und mächtig liegen die Container-Schiffe auf der Reede, klein und verfallen ist die Hütte, in der Großvater, Vater und Tochter hausen. Längst hat die Mutter den Vater und die Tochter verlassen. Großvater hängt an einer Überlebensmaschine, der Vater betreibt ein schlecht gehendes Schmuggel-Unternehmen und versorgt mit seinem Fischerboot die Matrosen mit Huren und Drogen.

Sorgfältig zieht Hayat morgens ihre Schuluniform an und macht sich auf den Weg in eine andere Welt: Dorthin, wo Ordnung zu herrschen scheint, wo die Kinder ein richtiges Zuhause haben. Es ist der steinige Pfad der Selbstbehauptung, ...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.