• Politik
  • Nach den israelischen Parlamentswahlen

Die Rechte auf dem Vormarsch

Zwei Parteien liegen nahezu gleichauf / Kadima und Likud suchen Partner und streiten sich um Regierungsbildung

  • Oliver Eberhardt, Jerusalem
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Israel hat gewählt, aber das Ergebnis ist unklar: Zwar führen die bisherige Außenministerin Zipi Livni und ihre Partei Kadima, aber die besseren Chancen auf die Bildung einer neuen Regierung hat der rechtskonservative Likud-Block, der nur einen Sitz weniger bekam. Die Linke indes erlitt schwere Verluste und wird in den kommenden Jahren kaum eine Rolle spielen.

Wahlnächte sind in Israel immer lang und enden in der Regel damit, dass man früher oder später sagt: »Der oder die wird die neue Regierung bilden; diese oder jene Partei könnte drin sitzen.« Es kann aber auch passieren, dass man, wie es 1996 passierte, in den späten Abendstunden im Glauben, die Linke habe gewonnen, zu Bett geht, und am Morgen erfährt, dass doch die Rechte das Rennen machte. Oder, wie es in diesem Jahr der Fall ist, dass es momentan überhaupt keinen Sieger gibt.

Denn wer nach den Wahlen zum 18. Parlament des Staates Israel, den fünften immerhin innerhalb von zehn Jahren, die neue Regierung bilden wird, war auch am Nachmittag nach dem Wahltag noch unklar. Sicher ist, dass Zipi Livni, die derzeit Außenministerin ist, und ihre Partei Kadima, die Ende 2005 vom damaligen Ministerpräsidenten Ariel Scharon gegründet worden war, mit 28 Sitzen als mandatsstärkste parlamentarische Kraft aus den Wahlen hervorgegangen sind. Nur fol...


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