Stillschweigende Zuarbeit für Rüstungsindustrie

An der Universität Karlsruhe betreiben Studenten seit Jahrzehnten ohne ihr Wissen Militärforschung

  • Dietrich Schulze
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

An der Universität Karlsruhe wollen Studierende erreichen, dass ihre Uni zu einem Verzicht auf Militärforschung verpflichtet wird. Jetzt wurde bekannt, dass sich Studierende der Uni seit vielen Jahren ohne ihr Wissen an wehrtechnischer Forschung beteiligen.

Die Bombe platzte bei einer Podiumsdiskussion. Die Gewerkschaften ver.di und GEW hatten zusammen mit Studierenden zu einer Debatte über das Ende der Militärforschung an der Uni Karlsruhe geladen. Dort berichtete Christoph Klein-Brabender, früheres Senatsmitglied der Universität Tübingen, über einen dort Ende der 1980er Jahre diskutierten Kooperationsvertrag mit einem Forschungsinstitut für Informationsverarbeitung und Mustererkennung (FIM) in Ettlingen bei Karlsruhe. Angeblich sollte die Kooperation ausschließlich friedlichen Zwecken dienen. Als jedoch die Offenlegung verlangt wurde, sei der Vertrag geplatzt.

Das Ettlinger FIM, 1974 als Wehrforschungsgruppe gegründet, ging aus einer 1964 aus dem Nachrichtentechnischen Institut (NTI) der Uni Karlsruhe ausgegliederten Forschungsgruppe hervor und wurde später in das Wehrforschungsinstitut FGAN-FOM (Forschungsgesellschaft für Angewandte Naturwissenschaften – Forschungsinstitut für Op...


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