Behördenvorgang Holocaust

Die Sonderausstellung „Aktenkundig: Jude!“ wurde gestern in Potsdam eröffnet

  • Wilfried Neiße
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Die Ausstellungsstücke sind auf den ersten Blick so langweilig, dass sie fast schon unschuldig wirken. Es sind vergilbte deutsche Akten, Schubläden, Karteikästen. All das, was eine deutsche Finanzbehörde der Nachwelt hinterließ, als sie noch keinen Computer kannte. Äußerlich ist den Exponaten nicht anzusehen, was sie in Wirklichkeit sind: die beamtenhafte Verwaltung des Massenmordes.

»Als ich mich vor 15 Jahren um diese Stelle zum Thema Finanzbehörden beworben habe, ahnte ich nicht, dass es eine Beschäftigung mit diesem Thema sein wird.« Was Monika Nakath in diesen anderthalb Jahrzehnten im Landeshauptarchiv erforscht hat, kann nun im Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte besichtigt werden: Die Vertreibung, Verfolgung und Vernichtung der Berliner und brandenburgischen Juden als technischer und Verwaltungsvorgang.

»Wir stellen mit dieser Ausstellung nicht die großen Themen der Judenverfolgung wie Pogrome vor«, sagte der Leiter...


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