Erfolgsväterchen

Fußball-Bundesliga: Hertha-Trainer Lucien Favre ohne Druck / Cottbus wieder offensiv

Hertha BSC kann sich nicht mehr verstecken. So sehr sich die Berliner auch um Normalität bemühen, das gestiegene Interesse an den Blau-Weißen ist nicht zu übersehen. Gefiel dem Berliner Trainer Lucien Favre die Verfolgerrolle der letzten Monate, ist der Hauptstadtklub nun als Bundesligaspitzenreiter im Visier der Konkurrenten. Selbst Manager Uli Hoeneß hob Hertha nach dem Sieg gegen seinen FC Bayern in den illustren Kreis der Titelanwärter.

Schon tauchte in dieser Woche das aus dem Berliner Fußballvokabular verbannte Wort Meisterprämie auf. Doch nicht nur das psychologische Moment, mit der neuen »Rolle des Gejagten« umzugehen, wie es einige Spieler formulieren, erschwerte die Vorbereitung auf das heutige Spiel beim VfL Wolfsburg. Auch die Medien reklamieren ihren Anspruch auf den Tabellenführer. Mehr Fernsehteams denn je säumen den Trainingsplatz. Den vielen Interview-Anfragen an Trainer und Spieler kann man kaum nachkommen.

Umso mehr ist man bei Hertha BSC froh, einen Trainer wie Lucien Favre zu haben. Die erste Woche als Spitzenreiter sei »wie jede andere auch gewesen«, gibt der Schweizer unaufgeregt Auskunft. Indem er sagt, dass »er überhaupt keinen Druck spüre«, versucht er diesen seinen Spielern zu nehmen. Nicht nur deshalb sieht Kapitän Arne Friedrich den Trainer »als Vater des Erfolgs«.

Favre selbst warnt beständig vor jeglicher Selbstzufriedenheit: »Jeder hat jetzt auf die Tabelle geschaut, jeder war sehr zufrieden, alle in Berlin. Aber wir wissen, jedes Spiel wird eng.«

Bei den heimstarken Wolfsburgern – acht Siege aus neun Heimspielen – kann der Coach wieder den Brasilianer Cicero im Mittelfeld aufbieten, muss aber weiterhin auf die verletzten Gojko Kacar und Marko Pantelic verzichten.

Cottbus will weiter punkten
Für Energie Cottbus heißt es: Nachlegen. Heute ist Werder Bremen zu Gast. Erwin Skela sagt: »Die Spiele gegen Hannover und Dortmund haben uns neues Selbstvertrauen gegeben. Wir müssen diese kleine Erfolgsserie jetzt gegen Werder fortsetzen und weiter punkten, um aus dem Tabellenkeller rauszukommen.« Sorgen bereitet die Abwehr: Sowohl Innenverteidiger Cagdas Atan als auch Linksverteidiger Daniel Ziebig fehlen gelbgesperrt.

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