Ersatz für Silizium?

Cadmium-Tellurid soll Solarzellen verbilligen

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Jena (dpa/ND). Physiker der Universität Jena wollen die Kosten für Strom aus Sonnenenergie verringern und setzen dabei auf das Halbleitermaterial Cadmium-Tellurid. Bisher werden Solarzellen vor allem aus Silizium gefertigt, das auf dem Weltmarkt sehr teuer sei, erklärte der Leiter der Arbeitsgruppe Photovoltaik am Institut für Festkörperphysik, Heiner Metzner. Daher setzen die Wissenschaftler stattdessen auf Dünnschicht-Zellen aus Cadmium-Tellurid. Bei einem neuen Forschungsprojekt wollen sie nun die Materialeigenschaften so verändern, dass die elektrische Leitfähigkeit erheblich steigt. »Über eine Erhöhung der sogenannten p-Dotierung, also den gezielten Einbau geeigneter Fremdatome, könnte der Wirkungsgrad der Solarzelle erheblich verbessert werden«, erklärt Metzner.

Unter Laborbedingungen könnten die Spitzenwirkungsgrade von 16 auf mehr als 20 Prozent steigen, versichert Metzner. »Wenn es dann noch gelingt, diese Ergebnisse in die industrielle Produktion zu übertragen, könnten die Modulwirkungsgrade von derzeit knapp 10 auf bis zu 15 Prozent verbessert werden.«

Neben dem neuen Projekt untersuchen die Jenaer Wissenschaftler in Zusammenarbeit mit der Industrie auch die Möglichkeiten von Dünnschicht-Zellen aus Kupfer-Indium-Selenid-Material, die von einigen Herstellern bereits kommerziell angeboten werden.

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