Tribunal zum Mord an Hariri

Internationales Gremium soll Attentat in Libanon 2005 aufklären

  • Karin Leukefeld
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Kurz vor Einrichtung des Sondertribunals zur Aufklärung des Mordes am früheren libanesischen Ministerpräsidenten Rafik Hariri haben die Hauptverdächtigen vergeblich versucht freizukommen. Der zuständige libanesische Richter wies alle Anträge zurück. Am Sonntag konstituiert sich das internationale Gericht in einem Vorort von Den Haag (Niederlande).

Ein »Netzwerk aus Einzelpersonen« soll Hariri am 14. Februar 2005 ermordet haben. Mit dem Politiker starben damals 22 weitere Menschen. Die Kriminellen sollen seit 2004 in die Planung und Ausführung politischer Morde verwickelt gewesen sein, lautet das Fazit des UNO-Chefermittlers Daniel Bellamere, das er beim letzten Zwischenbericht 2007 vor dem Weltsicherheitsrat abgab. Der Ermittler stützte sich dabei auf frühere Aussagen zweier syrischer »Schlüsselzeugen«, von denen einer seine Darlegungen widerrufen hat, während der andere unter mysteriösen Umständen aus Paris verschwunden sein soll. Am heutigen Sonnabend wird ein weiterer Bericht erwartet, und wenn das UNO-Tribunal am 1. März in Den Haag seine Arbeit aufnimmt, wird Bellamere den Vorsitz übernehmen.

Das Tribunal wurde im Juni 2007 durch die Resolution 1757 des Sicherheitsrats ins Leben gerufen. Von den elf Richtern sind vier Libanesen. Ihr Mandat beläuft sich auf drei Jahre, kann a...


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