Bremen vollbringt das Wunder

UEFA-Cup: Hamburg im Achtelfinale / Aus für Wolfsburg und Stuttgart

  • Lesedauer: 2 Min.

Werder Bremen: Das grün-weiße Wunder von Mailand ist vollbracht. Ausgelassen wie Bambini-Fußballer tollten die Spieler von Werder Bremen über den Rasen des Giuseppe-Meazza-Stadions, dirigiert von Zeremonienmeister Claudio Pizarro. Mit seinen beiden Kopfballtoren in der 68. und 78. Minute hatte der Peruaner noch ein hochverdientes 2:2 (0:2)-Unentschieden beim AC Mailand erzwungen, nach dem 1:1 vor einer Woche im Weserstadion das perfekte Ergebnis zum Erreichen des Achtelfinales. »Dieses Spiel haben wir gebraucht. Besonders wichtig war, dass wir bis zur letzten Sekunde voll konzentriert waren«, sagte Pizarro, der wie alle Bremer staunte, wie saft- und kraftlos die »Ü30-Auswahl« des Traditionsklubs aus der Lombardei über den Rasen schlich. Als stiller Genießer beobachtete Werder-Trainer Thomas Schaaf das fröhliche Treiben nach dem Abpfiff. Bei aller innerer Freude konnte und wollte sich der Trainer dem spontanen Freudentaumel seiner Schützlinge nicht anschließen: »Soll ich wie ein Huhn über den Platz laufen? Dieses Ergebnis war ein schönes Zeichen, aber wir müssen uns schnell wieder sensibilisieren.«

Hamburger SV: Sportchef Dietmar Beiersdorfer träumte »von warmen Füßen«, Trainer Martin Jol »von einem Glas Wein«, und die Fans des Hamburger SV träumten weiter vom europäischen Titel: Nach dem 1:0-Pflichtsieg gegen den NEC Nijmegen im 100. UEFA-Cup-Spiel der Vereinsgeschichte waren es eher die banalen Dinge, die die Klubverantwortlichen des HSV erfreuten. Schon in der neunten Minute stellte Ivica Olic mit seinem Tor die Weichen auf Achtelfinale, wo nun der türkische Meister Galatasaray Istanbul wartet.

VfB Stuttgart: Der Frust saß tief. »Das nervt. Das hätte nicht sein müssen, das ist ärgerlich«, resümierte Sportdirektor Horst Heldt sichtlich angefressen das Aus des VfB Stuttgart gegen Titelverteidiger Zenit St. Petersburg. Der überwiegend brav und bieder agierende Bundesligist biss sich an Zenit die Zähne aus und kam lediglich durch Timo Gebhardt (80.) zum zwischenzeitlichen Ausgleich.

Vfl Wolfsburg: Der Abschied des VfL von der europäischen Fußball-Bühne war kurz und schmerzlos. »Wir brauchen nicht enttäuscht zu sein, denn wir haben im UEFA-Cup mehr erreicht, als wir erwartet haben«, sagte Trainer Felix Magath nach dem 1:3 gegen Paris St. Germain. Der Japaner Makoto Hasebe, der den einzigen Wolfsburger Treffer zum 1:2 (63.) erzielte, richtete den Blick sofort wieder nach vorne: »Wir müssen unseren Frust positiv umsetzen und alles daran setzen, unter die besten Fünf der Tabelle zu kommen.« dpa/sid/ND

Rückspiele: AC Mailand - Werder Bremen 2:2 (Hinspiel 1:1), Hamburger SV - NEC Nijmegen 1:0 (3:0), Stuttgart - St. Petersburg 1:2 (1:2), Wolfsburg - Paris 1:3 (0:2). Achtelfinale (12./18. März): Werder Bremen - AS St. Etienne, Hamburger SV - Galatasaray Istanbul.

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