nd-aktuell.de / 28.02.2009 / Brandenburg / Seite 15

Messe offeriert 200 freie Stellen

»Gesundheit als Beruf« bietet neben Informationen auch Arbeits- und Ausbildungsplätze

Sarah Liebigt
Messebesucher sehen einer Präsentation von Rettungssanitätern zu.
Messebesucher sehen einer Präsentation von Rettungssanitätern zu.

Vor der Urania in Schöneberg steht ein leuchtend orangefarbener Rettungshubschrauber, der mit hektisch blinkenden Signalleuchten gerade gelandet oder zum Abflug bereit zu sein scheint. Dicht daneben steht ein Krankenwagen mit offenen Türen direkt vor der Glasfront der Urania.

Am Freitag eröffnete die zum zweiten Mal stattfindende Messe »Gesundheit als Beruf«. In diesem Jahr erwarten die Veranstalter etwa 5000 Besucher, 74 Aussteller stehen auf drei Etagen den Neugierigen Rede und Antwort. Bereits vor der offiziellen Eröffnung waren die Gänge überfüllt.

In einer älter werdenden Gesellschaft steigt zum einen der Bedarf an Beschäftigten im Gesundheitswesen. Zum anderen nehme die Zahl der noch Berufstätigen altersbedingt ab, daher sei es wichtig, die Attraktivität der Gesundheitsberufe weiter zu erhöhen, so Theo Schröder, Staatssekretär des Bundesministeriums für Gesundheit auf der gestrigen Eröffnung der Messe. Jutta Semler, Vorstandsvorsitzende des Urania Berlin e. V., sieht in der Messe einen »wichtigen Beitrag zur Entwicklung der Gesundheitswirtschaft in der Region Berlin-Brandenburg«. Angesichts der Wirtschaftskrise wies Hans-Gerhard Husung, Staatssekretär für Wissenschaft und Forschung der Senatsverwaltung für Bildung, darauf hin, dass es sich bei der Gesundheitswirtschaft um eine der sichersten Branchen überhaupt handele.

So ist denn auch die »Messe der Gesundheitswirtschaft der Region Berlin-Brandenburg« Informations- und Jobbörse zugleich, die Vielfalt der vertretenen Firmen, Hochschulen und Verbände groß: Vor Ort sind Unternehmen aus den Bereichen Pflege und Therapie, Technik und Handwerk sowie Wellness, Sport, Ernährung, Management, Verwaltung und Versicherung zu finden.

Die Aussteller orientieren sich an dem Motto »Einblick in die Praxis« und ermöglichen vor allem Schülern und Studenten eine Übersicht über Berufsperspektiven und Ausbildungsmöglichkeiten. So können sich die Messebesucher beispielsweise über den Beruf des Rettungssanitäters informieren und an einer Übungspuppe Erste-Hilfe-Maßnahmen erproben. Bildungsinstitute informieren über Ausbildungen etwa in Physiotherapie und Medizintechnik und im Loft der Urania bieten Unternehmen aus Berlin und Brandenburg 200 offene Stellen an.

Die Veranstalter stellten am Freitag auch ein aktuelles Fachkräfte-Monitoring vor. Für die Studie zu Angebot und Nachfrage in der Gesundheitswirtschaft wurden rund 500 Interviews mit verschiedenen Unternehmen geführt. Das Netzwerk HealthCapital Berlin-Brandenburg geht davon aus, dass die Zahl der Beschäftigten in der Gesundheitswirtschaft im Schnitt um 60 Prozent ansteigen wird. Die Veranstalter sprechen daher optimistisch von der Gesundheitsbranche als einem »Rettungsanker der Region«.


Gesundheitswirtschaft

  • insgesamt 157 589 Beschäftigte in Berlin
  • 93 865 in Brandenburg
  • Zuwachs um durchschnittlich 3,5 Prozent (Berlin) bzw. 11 Prozent
  • (Brandenburg) seit 1999
  • Anteil an der Gesamtbeschäftigung 2007: 15 Prozent
  • Nachfrage nach Fachkräftenachwuchs wird alters- und wirtschaftsbedingt voraussichtlich um 60 Prozent ansteigen


Die Messe An der Urania 17 ist heute von 9 bis 17 Uhr geöffnet, der Eintritt ist frei.