So oder gar nicht!

»Lucrezia Borgia« in München

  • Roberto Becker
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.
»Lucrezia Borgia«
»Lucrezia Borgia«

Es gab Zeiten und Gegenden, da war die Sache glasklar: Auf der Opernbühne, und da möglichst vorne an der Rampe und im opulenten Kostüm, stand die Primadonna oder ein Kastrat, jedenfalls ein funkelnder Star. Als Mittelpunkt. Der sorgte mit artistischen Höhenflügen für eine Begeisterung beim Publikum. Psychologisch nachvollziehbare Akteure, selbst eine einigermaßen stimmige Handlung waren Nebensache. Es ging um Effekte mit großer abgezirkelter Geste. Da war Oper durchaus eine Massenware mit vorhersehbaren Klangversatzstücken.

Im heutigen Repertoire dagegen dominieren die genialen historischen Schrittmacher, die Grenzüberschreiter und Weiterentwickler. Die, die ins genüssliche Verweilen abschweiften, haben es da schwer. Besonders der italienische Belcanto hat im Zeichen von Musikdrama und Musiktheater schlechte Karten. Ob Bellini oder Donizetti mit ihren um die große Diva gestrickten Blut-, Rache- und Totschlag Stücken es ohne die Platten...


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