Kommt Zeit, kommt Rad?

  • Grit Gernhardt
  • Lesedauer: 1 Min.

Keinen Zeitdruck wolle er sich machen, das Rettungspaket für den nach Milliarden dürstenden Autobauer Opel »plausibel prüfen«, so Bundeswirtschaftsminister von und zu Guttenberg. Bei der Bankenrettung war die Koalition – allerdings noch ohne adlige Beteiligung – schneller mit Milliardenhilfen zur Stelle. Schwindelerregende Beträge wurden ohne lange Bedenkzeit zugesichert, so dass sich jetzt mancher Normalbürger fragen mag: Kommt es auf 10 oder 20 Milliarden für die Opel-Rettung wirklich noch an?

Möglicherweise hätte eine Prüfung, ob plausibel oder nicht, sowohl der vom Bankrott bedrohten Banken als auch des schlingernden Autoherstellers verhindert, dass sich die schwarzen Löcher so weit öffnen und ohne absehbares Ende weitere Milliardenbeträge verschlucken. Für Opel muss aber spätestens jetzt eine grundsätzliche Entscheidung getroffen werden: Rettet man den Autokonzern auf Staatskosten – eine Option, die nicht ohne Entlassungen und Werksschließungen abgehen dürfte – oder überlässt man ihn den Kräften des Marktes, was ebenfalls für tausende Arbeitnehmer den sicheren Jobverlust bedeutet. Für solche Entscheidungen, zumal in einem Superwahljahr wie diesem, kann man dann schon mal ein wenig Bedenkzeit brauchen.

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal