Bürgerwehren für die »rechte Sicherheit«

Italiens Regierung erlaubt Hilfspolizeigruppen / Neofaschisten wollen patrouillieren

  • Anna Maldini, Rom
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Die italienische Regierung hat die Bildung von Bürgerwehren legalisiert. Für »mehr Sicherheit« und zum »Schutz gegen Vergewaltigungen« – so heißt es in der Verordnung – können sich Bürger zusammentun und durch die Straßen patrouillieren. Einzige Bedingung: Sie dürfen nicht bewaffnet sein und müssen ihre Tätigkeit der Polizei melden.

Die erste Gruppe hatte sich gleich nach dem Erlass vor einer Woche in Triest zusammengefunden. Die legale neofaschistische Organisation »Fiamma Tricolore« hat 100 Freiwillige angemeldet: »Alles italienische Staatsbürger, viele von ihnen in Kampfsportarten versiert oder ehemalige Angehörige von Polizeitruppen. Ausgerüstet werden sie mit einem Handy, mit Stablampen für die nächtlichen Patrouillengänge und einem Pfefferspray.« Und einen Namen hat diese Bürgerwehr auch schon: »Schutztruppe Ettore Muti«. Muti war in der Zeit Mussolinis ein faschistischen Schläger. Auch in anderen Städten sammelt man sich schon, obwohl die »Freiwilligen für die Sicherheit«, wie sie in dem Gesetz genannt werden, eigentlich noch gar nicht legal sind. Es fehlt nach wie vor an genauen Richtlinien, die innerhalb von 60 Tagen vom Innenministerium erlassen werden müssen.

Es sind in erster Linie die rechten und ultrarechten Parteien und Organisationen, die ihre Leute...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.