- Politik
- Krise erreicht die Computermesse CeBIT
VDSL für die Konkurrenz
Deutsche Telekom öffnet schnelles Netz
Hannover (dpa/ND). Die Deutsche Telekom will nach einem jahrelangen Streit ihr schnelles DSL-Netz (VDSL) ab Frühsommer 2009 für Wettbewerber öffnen. Das kündigte der scheidende Chef der Festnetz- Sparte T-Home, Timotheus Höttges, am Montag auf der Computermesse CeBIT in Hannover an. Der Konzern bietet dies nach seinen Worten freiwillig und ohne regulatorische Vorgaben an. Der Einstiegspreis für die Konkurrenten werde bei etwa 30 Euro pro Anschluss im Monat liegen. Die Preise sollen sinken, je mehr Kunden gewonnen werden. Das VDSL-Netz auf Glasfaser-Basis bietet Übertragungs-Geschwindigkeiten von bis zu 50 Megabit je Sekunde.
»Wir wollen unsere Infrastruktur weitflächig auslasten, um möglichst viel Wertschöpfung rauszuholen«, sagte Höttges. Dabei handele es sich um ein sogenanntes »Double-Play«-Angebot: Das heißt, über die Anschlüsse werden zunächst nur Internet und Telefon- Dienstleistungen verfügbar sein, nicht aber Fernseh-Angebote. Die Preise sollen monatlich angepasst werden.
Erste Gespräche würden bereits mit den Konkurrenten Vodafone und dem Internet-Provider 1&1 geführt. Die Telekom bietet VDSL bislang in 50 deutschen Städten an und erreicht eigenen Angaben zufolge theoretisch mehr als zehn Millionen Haushalte.
Auch für die eigenen Kunden will die Telekom ab Frühsommer in einem neuen Angebot nur DSL und Telefonie über VDSL anbieten. Bislang werden die VDSL-Anschlüsse nur mit dem »Triple-Play«-Angebot »Entertain« vermarktet, das auch Fernsehen beinhalte. Für »Entertain« kündigte Höttges zum 9. März Preissenkungen von zehn Prozent an. Der Konzern will bis Ende 2009 rund eine Million Kunden für sein IPTV- Angebot gewinnen.
Die Wettbewerber hatten schon lange einen Zugang zum schnellen VDSL-Netz der Telekom gefordert. Offen ist, wie nun die Bundesnetzagentur auf den Vorstoß der Telekom reagiert.
Zum Aktionspaket
Linken, unabhängigen Journalismus stärken!
Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.
Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.