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Unten links
Eine Studie förderte die alarmierende Nachricht zutage: Jugendliche würden eher auf Partner oder Partnerin verzichten (nur für 43 Prozent war dies unvorstellbar) als auf ihr Handy (für 97 Prozent unerträglich). Der angeblich so vergnügungssüchtigen, hemmungslos lebenden Generation bis 30 geht es offenbar nur noch um das Eine: ums Telefonieren. Von der Libido zum Klingelton, vom Herzweh zum Display. Handy am Ohr statt Hand in Hand. Partnervermittlung hat damit eine neue Dimension erreicht, Affären wirbeln keinen Staub mehr auf, sondern Elektrosmog. Es ist nur folgerichtig, dass die Geburtenzahlen sinken. Übers Handy sind befruchtende Botschaften zwar möglich. Als short messages – Kurzmitteilungen, auch SMS. Oder als kollektive Enthüllung im öffentlichen Verkehrsmittel. Ja, ich komme gleich! – Nein, es gibt keinen Grund zum Mitleid. Das Virtuelle hat seine eigenen Reize. Es tut nicht weh, wenn es vorbei ist. Und es gibt ein neues Glück – Guthaben ist verlässlicher als Liebhaben. uka
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