Elegantes Doppelspiel

»Fünfter sein« nach Ernst Jandl im Weiten Theater

  • Andreja Andrisevic
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.
Fünf sympathische Ramponierte warten auf ihre Reparatur
Fünf sympathische Ramponierte warten auf ihre Reparatur

Wer kennt das nicht: Man kommt in der voll gestopften Arztpraxis an und sitzt sich im Wartezimmer die Beine in den Bauch. Wie ein nicht enden wollendes, einschläferndes Mantra geht die »tür auf / einer raus / einer rein«. Bis es dann endlich heißt: »selber rein / tagherrdoktor«.

Ernst Jandl hat diese Szenerie in dem Gedicht »Fünfter sein« wundervoll lakonisch dargestellt. Dass Warten aber auch alles andere als langweilig sein kann, das beweist Christiane Kampwirth in der Inszenierung »Fünfter sein« im Weiten Theater. Dabei hat sie unter der Regie Melanie Sowas der poetischen Vorlage Jandls einen originellen Rahmen verpasst: Die Hauptfigur Paula kommt verspätet auf die Bühne gehetzt. Sie war gerade beim Arzt, hat ein großes Pflaster auf der Nase. Die hat sie sich mit dem Hammer eingehauen als sie eine ihrer Puppen reparierte – Paula ist schließlich Puppenbauerin. Das Pflaster muss gemäß ärztlicher Instruktion genau 55 Minuten lang...


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