- Kultur
- Preis der Leipziger Buchmesse
Befremdeter Blick
Andreas Maier: »Sanssouci« ohne Idylle
Der Preis der Leipziger Buchmesse wäre nicht seine erste literarische Auszeichnung. Jurys mögen ihn: Er ist noch einigermaßen jung, sein Talent ist unbestritten und vielversprechend. Sein sarkastischer Unterton trifft sich mit der Befindlichkeit vieler Feuilletonisten, die ohne Illusionen sind, was heutige bundesdeutsche Wirklichkeit betrifft, und das möglichst brillant umschreiben. Andreas Maier hat einen ganz eigenen Stil entwickelt, der einen beim Lesen geistig fordert, Untertöne wahrzunehmen, Indizien zu verbinden. Für ihn dürfte in Leipzig auch von Vorteil sein, dass er seinen Roman im deutschen Osten spielen lässt, genauer gesagt in Potsdam, wo sich Erschröckliches zuträgt.
Alles ist irgendwie ominös in diesem Buch und dadurch für den Leser spannend. Ein Erfolgsregisseur aus dem Westen soll in Potsdam bei einem Unfall ums Leben gekommen sein. In dessem nun leer stehendem Haus gehen nachts zwielichtige Gestalten ein und aus. Wie si...
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