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Chance verpasst
Knef-Porträt »Hilde« von Kai Wessel
Wie soll ick Theata machen, wenn alle zum Film gehen!« Derart explodiert Boleslaw Barlog, als er hört, dass seine Entdeckung, die er soeben im Herbst 1945 ans Schlossparktheater geholt hat, schon wieder weg will. »Disziplin im Chaos, unmelodische Ernsthaftigkeit zwischen Zynismus«, so wird sie sehr viel später, in ihrem Buch »Der geschenkte Gaul«, den Theatermacher beschreiben. Aber Hildegard Knef hatte immer nur eines gewollt: zum Film.
Ein junges Mädchen mit so eisernem Willen zum Erfolg, dass ihr der oberste Nazi-Filmherr Joseph Goebbels bescheinigte, ein »deutsches Mädchen« zu sein. Zudem »nett«. Zum Glück für sie sind die Filmrollen des Durchhaltekinos der letzten NS-Tage, in denen sie spielte, alle verbrannt. Manch einer erinnerte sich wohl noch daran, dass sie sich den Tobis-Chef und »Reichsfilmdramaturgen« Ewald von Demandowsky zum Liebhaber wählte. Sie glaubt an Hitler noch als ihn der Volkssturm retten soll. Sie ist aufreizen...
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