Lust am Verbotenen

Heimliche Leser in der DDR: ein Untersuchungsbericht

  • Christel Berger
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Auf über vierhundert Seiten widmet sich dieses Buch den »heimlichen Lesern« in der DDR. Nein, die verbotene Lektüre unter der Bettdecke, die ich als Kind betrieb, fällt nicht darunter, vielmehr das Sich-Besorgen und Lesen von Druckerzeugnissen »von drüben« ist gemeint. Dazu hat es eine Konferenz in Leipzig gegeben. Siegfried Lokatis und Ingrid Sonntag stellten in bewährter Weise, ähnlich wie bei der Verlagsgeschichte von »Volk & Welt«, das dort erarbeitete Material zusammen: Soziologische Untersuchungen, kultur- oder politikwissenschaftliche Darstellungen, Erinnerungen, Gespräche. Demgemäß kommen Wissenschaftler, Lektoren, Mitarbeiter vom Zoll und von Bibliotheken und vor allem die verschiedensten »heimlichen« Leser zu Wort.

Wie die Abteilungen für die gesperrten Bücher in den einzelnen Bibliotheken funktionierten, wie der Zoll »aussonderte«, welche Untergrundliteratur entstand, wie in der DDR nicht erschienene Bücher von Grass und...


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