Wahl-Rezepte statt Analyse

SPD-Politiker will krankes Gesundheitssystem mit der FDP kurieren

Prof. Dr. med. Karl Lauterbach, bis zum Einzug in den Bundestag 2005 Chef eines Gesundheitsinstituts der Uni Köln, hat ein halbes Jahr vor der Wahl ein neues Buch präsentiert: »Gesund im kranken System«.

Er habe, so der Autor vor Journalisten, dieses Buch, das »politische Analyse und fachliche Expertise« verbinde, geschrieben, weil er immerzu, bei Sprechstunden im Wahlkreis von Bürgern wie im Bundestag von Kollegen, um Rat gebeten werde, was bei Krankheiten getan werden kann, wie man einen guten Arzt, ein gutes Krankenhaus finden kann. In seinem Buch gibt sich der strahlende Mann mit der weinroten Fliege auf dem Cover wie gewohnt als unerschrockener Kämpfer, der sich mit allen anlegt, schonungslos die Wahrheit ausspricht. Erneut diagnostiziert er aufgrund unbestreitbarer Fakten eine »Zweiklassenmedizin« im deutschen Gesundheitssystem, behauptet zugleich, es sei »deutlich schlechter als sein internationaler Ruf«, bei der Krebsbehandlung »allenfalls Mittelmaß« und befindet: »… je schwerer die Krankheit, desto unwahrscheinlicher ist es, dass sie in Deutschland optimal versorgt würde«.

Als Gründe dafür führt der Autor viele »Krankhe...


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