Schweigen über Opfer nach 1945

Jüdisches Museum eröffnet Ausstellung »Tödliche Medizin – Rassenwahn im Nationalsozialismus«

  • Nicolaus Schütte
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.
NS-Monatsheft »Neues Volk« um 1937 Quelle: Deutsches Historisches Museum
NS-Monatsheft »Neues Volk« um 1937 Quelle: Deutsches Historisches Museum

Der NS-Staat erhob im Jahr 1933 den Rassegedanken zum Leitmotiv seiner Gesundheits- und Bevölkerungspolitik. 400 000 Menschen wurden im Nationalsozialismus zwangssterilisiert und über 210 000 Behinderte und Psychiatrieinsassen ermordet. Mit Kriegsbeginn beschleunigten die ökonomischen Motive den Massenmord an Behinderten. Sie wurden als eine Last der Gesellschaft angesehen. Die Zentrale des »Euthanasie-Programms« befand sich in der Tiergartenstraße 4, wo heute das Gebäude der Philharmonie steht.

Das Jüdische Museum eröffnet am heutigen Donnerstag die Ausstellung »Tödliche Medizin – Rassenwahn im Nationalsozialismus« und macht anhand von Plakaten, Fotos und anderen Exponaten die Haltung gegenüber geistig und körperlich Behinderten deutlich.

»Das Thema ist uns als Jüdisches Museum wichtig«, so die Pressesprecherin Melanie von Plocki, »weil die T4-Aktion eine Art Vorläufer der industriellen Vernichtung der Juden war«. Die Ausstellun...


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