Quergelesen

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Nicht für die Schule, für das Leben lernen wir! Mit dieser an einen Ausspruch des römischen Philosophen Seneca angelehnten Weisheit versuchen seit Generationen Lehrer ihre Schüler zu Bildungsanstrengungen zu motivieren. Lernen, so die Botschaft, genügt keinem Selbstzweck, sondern orientiert sich an einem für die Welt »da draußen« verwertbarem Interesse. Welcher Gestalt dieses Interesse ist, darüber wird seit Seneca gestritten. Dessen Kritik galt der gelehrten Schulweisheit, die den Menschen aus dem Zentrum ihrer Pädagogik gerückt hat. Jürgen Overhoff versucht ihn wieder dorthin zurückzuschieben. Auch in wirtschaftlichen Krisenzeiten wie dieser müsse das Lernen vorrangig als Zeichen der menschlichen Würde und Freiheit begriffen werden, schreibt der Pädagoge und Historiker in seinem neuesten Buch »Vom Glück, lernen zu dürfen« (Klett-Cotta, Stuttgart 2009, 272 Seiten, 22,90 Euro). Seine Kritik gilt dabei auch einer Politik, die Bildung auf ihre ökonomische Verwertbarkeit reduziert und ihm dadurch der Hoffnung auf Glück beraubt. jam

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