Hakenkreuz über dem Hradschin

Am 15. März 1939 marschierte die deutsche Wehrmacht in Prag ein – eine Okkupation und ihre Folgen

  • Kurt Pätzold
  • Lesedauer: ca. 6.0 Min.
Einzug der ungebetenen und ungeliebten Deutschen in Prag
Einzug der ungebetenen und ungeliebten Deutschen in Prag

Die Bildzeugnisse des Tages sind wieder und wieder gedruckt worden: An den Straßenrändern der tschechischen Hauptstadt stehen gedrängt deren Bürger, auf ihren Gesichtern der Ausdruck ohnmächtiger Wut und des Hasses, ihre Blicke gerichtet auf die Soldaten der deutschen Wehrmacht, die, in ihren Fahrzeugen hockend, dieses Willkommen nicht wahrnehmen wollen. Es unterscheidet sich von jenem »Blumenfeldzug« vollkommen, mit dem sie ein Jahr zuvor nach Wien gelangt waren. Sie sind in Feindesland, einem Land, deren friedfertige Bewohner sie sich zu Feinden gemacht haben und in dem die Besatzer in den folgenden Jahren unterdrücken, ausbeuten, versklaven und morden.

Die Daten des Terrors

Drei Daten mögen für das Terrorregiment der Eroberer stehen: Am 28. Oktober 1939 wurde der Student der Medizin der Karls-Universität, Jan Opletal, bei einer gegen die Eindringlinge gerichteten Demonstration so schwer verletzt, dass er Wochen darauf starb. Sein Be...


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