Acht von achtundsiebzig

Umbrüche in der ostdeutschen Verlagslandschaft – ein persönlicher Rückblick

  • Christoph Links
  • Lesedauer: ca. 8.5 Min.

Es ist genau 20 Jahre her. Im Frühjahr 1989 schickte ich an das Kulturministerium der DDR den Antrag auf Zulassung eines unabhängigen Sachbuchverlages. Auf genossenschaftlicher Grundlage wollte ich mit ein paar Kollegen aus anderen Verlagen endlich eigene Wege beschreiten und Themen angehen, die bis dahin tabuisiert waren. Ermuntert hatte uns die vorsichtige Reform des Zensursystems, denn seit Jahresbeginn sollte es etwas liberaler zugehen. Doch letztlich blieb alles beim Alten, die SED-Führung wollte die Kontrolle von Kultur und Medien nicht aufgeben. Das begriff ich deutlich bei der Behandlung meines Antrages. Mein Schreiben wurde nicht schriftlich – und damit zitierfähig – beantwortet, sondern man lud mich zu einem persönlichen Gespräch unter vier Augen in die Hauptverwaltung Verlage und Buchhandel. Dort erklärte man mir, dass grundsätzlich nichts gegen einen neuen Verlag einzuwenden sei, nur leider würden die Papierkont...


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