Daniela Anschütz-Thoms ging die Puste aus

Eisschnelllauf: Erfurterin wurde zum Auftakt der Einzelstrecken-WM über 3000 m Fünfte

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Daniela Anschütz-Thoms verpasste zum Auftakt der Einzelstrecken-WM im Eisschnelllauf in Richmond (Kanada) die angestrebte Medaille knapp. Die 34-jährige Erfurterin musste im 3000-m-Rennen nach 4:08,67 min mit dem fünften Platz zufrieden sein und konnte damit ihren vorjährigen Bronzemedaillengewinn nicht wiederholen. Der Titel ging an die Niederländerin Renate Groenewold, die in 4:05,43 min die favorisierte Weltrekordlerin Martina Sablikova (Tschechien) auf Platz zwei verwies. Mit 4:05,51 min fehlten der Tschechin 8/100 s zum fünften WM-Titel ihrer Karriere. Dritte wurde Titelverteidigerin Kristina Groves (Kanada).

Daniela Anschütz-Thoms konnte nicht an die Glanzleistung von voriger Woche beim Weltcup-Finale in Salt Lake City (USA) anknüpfen, wo sie auf dieser Strecke Zweite geworden war. Dass sie diesmal eine Medaille verfehlte, nahm sie sichtlich mit. Sie schloss nicht aus, ihr geplantes WM-Programm über den Haufen zu werfen. »Ich werde das 1500-Meter-Rennen abwarten und dann entscheiden, was ich noch laufe«, sagte die Team-Olympiasiegerin.

Dem ursprünglichen Plan zufolge wollte sie nach dem 1500-m-Lauf am gestrigen Abend (nach Redaktionsschluss) eigentlich am Sonnabend auch über 5000 m und am Sonntag im Teamwettbewerb starten. »Beide Starts abzusagen, ist wohl keine Option«, meinte sie allerdings. Sollte nach dem Ausfall der Berlinerin Claudia Pechstein auch Anschütz-Thoms nicht im Teamrennen dabei sein, wäre der WM-Titel für das deutsche Trio wohl ziemlich utopisch.

Anschütz-Thoms, eigentlich als Konditionswunder bekannt, war ausgerechnet im wichtigsten Rennen der Saison die Puste ausgegangen. Die ersten fünf Runden seien noch gut verlaufen, »aber an die letzten beiden Runden kann ich mich gar nicht mehr erinnern«, sagte sie und fügte hinzu: »Wenn man so lange krank war wie ich, darf man halt keine Wunderdinge erwarten.« Ihr direktes Duell gegen die spätere niederländische Weltmeisterin Renate Groenewold (4:05,43), die überraschend ihren dritten WM-Titel feierte, verlor sie mit 4:08,67 min klar.

Der 26-jährige Weltrekordler Shani Davis (USA) siegte über 1500 m in 1:46,17 min und gewann seinen isngesamt achten WM-Titel. Vor einer Woche hatte er auf der Hochlandbahn in Salt Lake City mit der Weltrekordzeit von 1:41,80 min seine Favoritenstellung unterstrichen. Jörg Dallmann (Erfurt) war mit 1:49,28 min als 15. noch der Beste im insgesamt enttäuschenden deutschen Trio. dpa/ND

Frauen, 3000 m: 1. Groenewold (Nie) 4:05,43, 2. Sablikova (Tsche) 4:05,51, 3. Groves (Kan) 4:06,46, 4. Voorhuis (Nie) 4:07,91, 5. Anschütz-Thoms (Erfurt) 4:08,67, ... 8. Beckert (Erfurt) 4:09,41, 15. Opitz (Berlin) 4:19,59.

Männer, 1500 m: 1. Davis 1:46,17, 2. Marsicano (beide USA) 1:46,30, 3. Morrison (Kan) 1:47,05, ... 15. Dallmann (Erfurt) 1:49,28, 17. Schneider (Berlin) 1:49,57, 22. Friesinger (Inzell) 1:50,91.

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