Jagdsaison für Finanzermittler

Vor Tagen schon hat Großbetrüger Madoff ein Schuldbekenntnis angekündigt. Sein Fall ist trotz des Betrugsvolumens von 60 Milliarden Dollar nur die Spitze eines Eisbergs. Bundesermittler ermitteln derzeit in zahlreichen anderen Fällen.

Das Schuldbekenntnis des Milliardenbetrügers Bernard Madoff am Donnerstag vor einem Bundesgericht in Manhattan ist mehr als ein Medienspektakel. Der Fall Madoff ist nur die Spitze eines Eisbergs an Finanz-, Anlage- und Hypothekenbetrug, der durch die aktuelle Krise ins Bewusstsein der Amerikaner gerückt ist. 60 Milliarden Dollar soll Madoff durch ein Schneeballsystem von den oberen Zehntausend der USA, aber auch ganz normalen Anlegern ergaunert haben – die Ermittler setzten die ursprüngliche Zahl um zehn Milliarden herauf, weil immer neue Verzweigungen des Betrugssystems gefunden wurden. Man ermittelt aber nicht nur gegen Madoff .

»Die Jagdsaison ist eröffnet«, sagt Daniel Petrocelli. Der Rechtsanwalt hat in den 90er Jahren den Enron-Chef Jeffrey Skilling verteidigt, der wegen Finanzbetrugs für 24 Jahre hinter Gitter musste. Die Behörden würden alle Finanzgeschäfte untersuchen, bei denen der Verdacht bestehe, dass Anleger ausgenom...