Werbung

Weitere Staaten kooperativ

Bern, Luxemburg, Wien lockern Bankgeheimnis

  • Lesedauer: 2 Min.

Bern/Wien (dpa/ND). Das strikte Bankengeheimnis in Europa bröckelt. Unter dem wachsenden Druck der internationalen Gemeinschaft lockerten am Freitag Luxemburg, die Schweiz und Österreich ihr striktes Bankgeheimnis. Am Vortag hatten bereits Andorra und Liechtenstein eingelenkt.

Der Schweizer Finanzminister Hans-Rudolf Merz teilte am Freitag mit, die Regierung sei bereit, unter gewissen Bedingungen auch bei Steuerhinterziehung Amtshilfe zu leisten. Bisher wurde Amtshilfe nur bei Steuerbetrug, etwa nach dem Fälschen von Unterlagen, gewährt. »Das Bankgeheimnis schützt nicht vor Steuerdelikten«, sagte Merz nun. Es würden erweiterte bilaterale Steuerabkommen nötig werden, bevor die neue Regelung in Kraft treten könne.

Auch Österreich will künftig bei »begründetem Verdacht« einer ausländischen Behörde auf Steuervergehen Informationen zu Konten austauschen, auch wenn noch kein Strafverfahren läuft. Das gab Finanzminister Josef Pröll in Wien bekannt. Bisher wurden Konten nur bei Strafverfahren offengelegt.

Luxemburg lenkte am Freitag ebenfalls ein. Das Großherzogtum ist künftig zum Informationsaustausch mit anderen Ländern nicht nur bei Verdacht des Steuerbetrugs, sondern auch bei einem konkreten Verdacht auf Steuerhinterziehung bereit. Dies teilte Budgetminister Luc Frieden am Freitag in Luxemburg mit. Damit hofft das Land, nicht auf eine »Schwarze Liste« der Staaten mit Steuerschlupflöchern gesetzt zu werden, die von der G20-Gruppe geplant ist. Luxemburg war bisher zum Informationsaustausch mit anderen EU-Ländern nur bereit, wenn es um schweren »Steuerbetrug« ging. Dies setzte ein systematische Anwendung von betrügerischen Machenschaften und »erhebliche Beträge« voraus, die dem Fiskus vorenthalten werden.

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal