Schwere Ermittlungspanne zu Amoklauf

Keine Klarheit über Ankündigung des Todesschützen im Internet / Debatte über Waffengesetz

Nach einer schweren Ermittlungspanne wird nun wieder über das Motiv des Amokläufers von Winnenden gerätselt. Denn anders als zunächst verkündet, wurden nach Polizeiangaben auf dem beschlagnahmten PC des Todesschützen Tim K. keine Belege für eine Ankündigung der Tat im Internet gefunden. Ein im Netz aufgetauchter Eintrag könnte eine Fälschung sein.

Winnenden (dpa/ND). Baden-Württembergs Innenminister Heribert Rech (CDU) verwahrte sich am Freitag gegen Kritik, er habe vorschnell die angebliche Ankündigung der Bluttat aus dem Chatroom bekanntgegeben. Rech hatte am Donnerstag erklärt, der Internet-Eintrag stamme eindeutig vom Amokläufer. Am Freitag betonte er, es sei richtig gewesen, die Öffentlichkeit über die angebliche Ankündigung des Blutbads zu informieren. Zum Zeitpunkt der Pressekonferenz am Donnerstagmittag seien die Ermittler überzeugt gewesen, dass sich der Amokläufer wenige Stunden vor der Tat in einem Chatroom offenbart habe. Man sei verpflichtet gewesen, über diesen Ermittlungsstand zu berichten. »Man hätte uns sonst zu Recht vorgeworfen, wichtige und die Menschen bewegende Informationen zurückzuhalten.«

Nun überprüfen die Ermittler, ob Tim K. von einem anderen Computer die Ankündigung abgesetzt hat. Die Beamten vernahmen zwei jugendliche Zeugen aus Bayern und Nordrhein...


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