Eine erschreckende Erfolgsgeschichte

»Ganz Sachsen ist ein Schwerpunkt«: Ein neues Buch beschreibt die Vielfalt der extremen Rechten

  • Hendrik Lasch, Dresden
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Die NPD sitzt in Sachsen im Landtag und in allen Kreistagen. Doch nicht nur in den Parlamenten schreibt die extreme Rechte im Freistaat eine Erfolgsgeschichte, warnt eine linke Abgeordnete in einem neuen Buch und warnt vor deren Unterschätzung.

Nazis werden nicht gegrüßt. Zu einem »Mahlzeit« lässt sich Kerstin Köditz im Gewimmel der Landtagskantine vielleicht noch hinreißen; einen »Guten Tag« wünscht sie den braunen Kameraden nicht – aus Prinzip, sagt die linke Landtagsabgeordnete aus dem Muldental, und obwohl so mancher NPD-Mann ihr vielleicht genau deshalb übertrieben freundlich zunickt.

Die Frage, ob man Demokratiefeinden den Gruß verweigert oder sie, wie manch anderer Landtagsabgeordnete, sogar duzt, ist nur ein Aspekt im Umgang mit der extremen Rechten, über den Kerstin Köditz jetzt ein Buch vorgelegt hat. Das 220 Seiten umfassende Bändchen ist nicht vom journalistischen oder wissenschaftlichen Blick geprägt, sondern von der Sicht einer Politikerin, die jeden Tag mit den Braunen zu tun hat: im Land- und Kreistag, wo die NPD vertreten ist, in Jugendclubs ihres Kreises, in denen das in Sachsen erfundene »Freie Netz« regen Zuspruch findet, oder an ihrem Bürositz Borna...


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