Verhalten im Labor

Artur Smijewskis »Democracies« in der daadgalerie

  • Lesedauer: 1 Min.

(ND). Werke des in der Vergangenheit umstrittenen Künstlers Artur Smijewski zeigt ab Samstag die daadgalerie in der Zimmerstraße 90 in Mitte. Wie die Veranstalter mitteilten, handelt es sich bei »Democracies« (2009) um ein neues Projekt, das erstmals in der daadgalerie präsentiert wird. Auf einer Reihe von Monitoren mit Sound untersucht Smijewski die freie öffentliche Meinungsäußerung in Form von Versammlungen und Menschenaufläufen an verschiedenen Orten Europas.

Artur Smijewskis im Film dokumentierte Versuchsanordnungen sind seit der Biennale von Venedig 2005 und spätestens seit der documenta12 im Jahr 2007 einem größeren Publikum bekannt. Für seinen bei der documenta12 präsentierten Film ließ Smijewski Freiwillige konträrer gesellschaftlicher Gruppen in Polen in eine Auseinandersetzung über die jeweiligen von ihnen verwendeten Symbole eintreten. Der Videokünstler schafft Laborsituationen menschlichen Verhaltens, mit denen er gesellschaftliche Konditionierungen und tradierte Normen testet.

Für das Projekt »Democracies« verlässt Smijewski die Ebene der Inszenierung mit rekrutierten Freiwilligen. In einer Reihe dokumentarischer Kurzfilme untersucht er hier die öffentlichen Räume und die darin sichtbar werdenden Symbole verschiedener Nationalismen und anderer Bewegungen. Alle Aufnahmen zeigen öffentliche (politische) Willensbekundungen in Europa, wie beispielsweise Demonstrationen, Paraden oder die Reenactments historischer Schlachten, von der Fußball EM in Berlin bis zu Jörg Haiders Beerdingung in Kärnten.

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