Kiel und HSV im Halbfinale

Champions League im Handball: Beide schielen zum Titel

  • Lesedauer: 3 Min.

Die Wettbewerbe des europäischen Vereinshandballs sind fest in deutscher Hand. Gleich vier Mannschaften qualifizierten sich in den drei Konkurrenzen bereits für das Halbfinale. Während der THW Kiel und der HSV Hamburg in die Vorschlussrunde der Champions League einzogen, qualifizierte sich der VfL Gummersbach im EHF-Pokal für das Halbfinale. Bundesliga-Zwangsabsteiger HSG Nordhorn genügte eine 26:31-Niederlage zum Sprung ins Semifinale des Pokalsieger-Wettbewerbs.

Die Spieler des von der Manipulationsaffäre erschütterten THW Kiel bewiesen auch beim 31:27-Erfolg gegen HC Osiguranje Zagreb, dass sie die Unruhen um den Verein erfolgreich ausblenden. »Es macht uns Spaß, auf dem Feld zu sein. Das ist der einzige Ort, wo man nicht darüber spricht«, sagte Welthandballer Nikola Karabatic. »In der ersten Halbzeit haben wir fast perfekten Handball gespielt, waren schnell, beweglich und im Angriff gefährlich«, lobte Trainer Alfred Gislason.

»In beiden Spielen haben wir bewiesen, dass wir zu Europas Spitze gehören«, sagte THW-Kapitän Stefan Lövgren. Im Hinspiel hatte der THW den Kroaten ein 28:28 abgetrotzt. Gislason nannte bereits seinen Wunschgegner für die Vorschlussrunde: »Ich würde gerne den HSV Hamburg sehen. Wir haben dreimal gegen sie gespielt und dreimal gewonnen. Immer waren die Schiedsrichter Schuld«, sagte der Isländer und bewies Galgenhumor.

Der HSV löste trotz des 29:31 gegen die SG Flensburg-Handewitt das Ticket für das Halbfinale. »Es war die beste Niederlage der Saison«, sagte Rechtsaußen Hans Lindberg nach einer an Dramatik kaum zu überbietenden Partie. Eine Minute vor Schluss hatte die SG Ballbesitz und hätte nach der 25:28-Hinspielniederlage mit einem weiteren Tor ihrerseits das Weiterkommen sichern können.

Wie der HSV konnte sich auch die HSG Nordhorn eine Niederlage leisten. Beim ungarischen Erstliga-Tabellenführer Pick Szeged unterlag die HSG 26:31, durfte sich nach dem überlegenen 34:25-Hinspielsieg aber dennoch freuen.

Ein 41:24-Schützenfest feierte Gummersbach gegen US Ivry. Das Hinspiel hatte der VfL mit 33:27 für sich entschieden.

Männer-Bundesliga: Großwallstadt - Göppingen 27:34, Essen - Balingen/W. 26:35, Stralsund- Melsungen 24:40.

Zum Schiedsrichter-Skandal: Das Magdeburger Duo Frank Lemme und Bernd Ullrich kann nur nach einer vollständigen Entlastung durch die EHF wieder auf das Parkett zurückkehren. »Ich erwarte von der EHF, dass alles aufgeklärt ist. So lange können sie auch kein Spiel mehr pfeifen«, sagte Peter Rauchfuß, Schiedsrichterwart des DHB am Sonntag in Riesa.

Der THW Kiel wird in der Affäre um angebliche Schiedsrichterbestechung von neuen Zeugen belastet. Das berichtet der »Spiegel« in seiner neuesten Ausgabe. THW-Manager Uwe Schwenker soll bei einer Feier von HSV-Präsident Andreas Rudolph am 30. Juli 2007 den Gästen von 120 000 Euro berichtet haben, die er für die Bestechung von Referees gezahlt habe. Das soll ein Zeuge der Kieler Staatsanwaltschaft und ein anderer Zeuge dem Hamburger Nachrichtenmagazin bestätigt haben.

Pokal für Oldenburg

Der VfL Oldenburg ist zum zweiten Mal nach 1981 DHB-Pokalsieger bei den Frauen. Der Bundesliga-Fünfte gewann in Riesa das Endspiel gegen den deutschen Meister 1. FC Nürnberg mit 28:23 (15:14) und tritt damit die Nachfolge des HC Leipzig an, der im Viertelfinale ausgeschieden war.

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