»Taliban – Fluch für die Nation«

17-Jährige ausgepeitscht Empörung in Pakistan

  • Hilmar König, Delhi
  • Lesedauer: 1 Min.

Auf Kundgebungen und Demonstrationen haben pakistanische Frauen- und Menschenrechtsgruppen am Wochenende gegen die öffentliche Auspeitschung einer 17-Jährigen durch Taliban-Beamte im Swat-Tal protestiert. Chefrichter Iftikhar Chaudhry will an diesem Montag den Fall vor dem Höchsten Gericht verhandeln.

»Die Taliban sind ein Fluch für diese Nation.« Mit solchen Plakaten und Sprechchören gingen in Peshawar, Lahore, Karatschi, Multan und Islamabad Tausende auf die Straßen. Asma Jehangir, die Vorsitzende der pakistanischen Menschenrechtskommission, erklärte, der beschämende Vorfall in Swat offenbare, welchen Wert das »Friedensabkommen« zwischen den lokalen Taliban und der Regierung der Nordwest-Grenzprovinz hat. Nicht nur das Mädchen, sondern die ganze pakistanische Nation sei ausgepeitscht worden.

Am Freitag hatte ein auf vielen Fernsehkanälen ausgestrahltes Video, das die Bestrafung der jungen Frau dokumentiert, eine Welle der Empörung ausgelöst. Es zeigte, wie das am Boden liegende Opfer mit einem Rohrstock auf Gesäß und Rücken geschlagen wurde und schrie. Ein Sprecher der Swat-Taliban wertete die Züchtigung als »gerecht«, da das nicht verheiratete Mädchen sexuelle Beziehungen zu einem Mann unterhalten habe.

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