Die Stunde der Stellvertreter

Prager Übergangsregierung von Jan Fischer nimmt Gestalt an

  • Jindra Kolar, Prag
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Bis zum 9. Mai soll Tschechien wieder eine handlungsfähige Regierung haben. Bis dahin regiert Jan Fischer noch nicht und Mirek Topolanek nicht mehr. Nicht ohne Bedeutung für ein Land, das die EU-Ratspräsidentschaft innehat: Zwar sind für die Übergangsregierung keine herausragenden »Europäer« vorgesehen, wohl aber Politiker mit EU-Erfahrung.

Das Kabinett von Interimspremier Jan Fischer bekommt ein Gesicht. Über die Ostertage haben die bürgerliche ODS und die Sozialdemokraten ihre Ministerkandidaten vorgeschlagen. Angesichts dessen, dass Tschechien bis Ende Juni die EU-Ratspräsidentschaft innehat, überrascht es, dass keiner der in Europa bekannten Politiker in der ersten Reihe steht. Weder Außenminister Karel Schwarzenberg noch der EU-Koordinator Aleksandr Vondra sind mit von der Partie. Dessen Ressort – und zugleich das Amt des Ersten Stellvertretenden Ministerpräsidenten – übernimmt Marek Mora. Der parteilose Mora arbeitete seit September 2007 als Stellvertreter Vondras. Er ist allerdings in der Europapolitik kein völlig Unbekannter, war bereits drei Jahre als tschechischer Vertreter in der EU-Wirtschaftskommission tätig. Zuvor absolvierte er Assistenzzeiten an der Hamburger Bundeswehruniversität sowie an der Leipziger Universität. Nachfolger Karel Schwarzenbe...


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