Frankreichs Flics am Pranger

Polizisten sonnen sich trotz Verfehlungen im Gefühl der Straflosigkeit

  • Ralf Klingsieck, Paris
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

In Frankreich verhalten sich die Sicherheitskräfte, als ob sie über dem Gesetz stehen. Zu dieser Einschätzung kommt Amnesty International in einem dieser Tage in Paris vorgelegten Bericht.

Polizisten in Frankreichvermitteln dem Bürger häufig ein Gefühl von Allmacht. Nach einem Bericht von Amnesty International kommt dies daher, dass Willkürakte, Übergriffe und selbst schwere Verletzungen von Gesetzen und Menschenrechten fast nie geahndet werden und sich die Behörden stets schützend vor die »Ordnungshüter« stellen.

Dieser schwerwiegende Vorwurf wird von Amnesty mit Fakten, Beispielen und Zeugenaussagen untermauert. Die Opfer sehen sich meist hilflos einer festgefügten Front gegenüber, die die Polizei im Verein mit der Staatsanwaltschaft, den Gerichten und den zuständigen Regierungspolitikern bildet.

»Totschlag, Prügel, rassistische Beleidigungen und der unangemessene Einsatz von Gewalt sind nach dem Völkerrecht verboten«, heißt es in dem Bericht von Amnesty, »doch in Frankreich lösen Anzeigen gegen solche Verletzungen der Menschenrechte oft nicht einmal eine Untersuchung aus, und nur in den seltensten Fällen müssen sich die...


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