Anschlag auf Milizen
US-Soldat wegen Mordes an Irakern verurteilt
Bagdad (AFP/ND). Bei einem Selbstmordanschlag auf einen Truppenstützpunkt irakischer Milizen sind am Donnerstag mindestens 16 Soldaten getötet worden. Wie ein Vertreter des irakischen Verteidigungsministeriums mitteilte, wurden weitere 50 Soldaten bei dem Anschlag in Habbanija, etwa 60 Kilometer westlich von Bagdad, verletzt. Der wie ein Soldat gekleidete Attentäter zündete seinen Sprengsatz den Angaben zufolge während des Mittagessens in der Kantine.
In Irak hat die Zahl blutiger Anschläge seit März wieder zugenommen, nachdem die Gewalt in den vorherigen Monaten zurückgegangen war. Erst am Mittwoch wurden bei einem Anschlag in der nordirakischen Erdölstadt Kirkuk mindestens zehn Polizisten getötet. Vor dem geplanten schrittweisen Abzug der US-Armee werden daher wieder Sorgen über die Sicherheitslage in Irak laut. Bis September plant die US-Regierung, 12 000 Soldaten abzuziehen.
Ein US-Militärgericht in Vilseck (Bayern) hat am Mittwoch einen Hauptfeldwebel der US-Armee im Prozess um den Tod von vier irakischen Gefangenen schuldig gesprochen und zu lebenslänglicher Haft verurteilt. Die Jury sah es als erwiesen an, dass der heute 40-jährige John Hatley im Frühjahr 2007 beim Einsatz in Bagdad mit zwei Kameraden die Gefangenen gefesselt, in den Hinterkopf geschossen und die Leichen dann in einen Kanal geworfen hat. Hatleys Mitangeklagte wurden bereits zu lebenslanger Haft verurteilt.
Hatley, der sich zum Prozessauftakt am Montag für unschuldig erklärt hatte, nahm den Schuldspruch ohne Regung auf. . Der Hauptfeldwebel dient derzeit bei der in Bayern stationierten 172. Infanteriebrigade.
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