Hackerangriffe gegen Atomkraftgegner

Energiekonzern ließ Kritiker ausspionieren

  • Ralf Klingsieck, Paris
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Frankreichs Energiegigant Electricité de France (EDF) steht unter Druck: Er soll Kritiker systematisch überwachen lassen haben.

Der Konzern Electricité de France, dem kürzlich nachgewiesen wurde, dass er Atomkraftgegner ausspionieren ließ, bemüht sich hektisch um Schadensbegrenzung. Konzernchef Pierre Gadonneix enthob den Verantwortlichen für die Sicherheit der Atomkraftwerke, Pierre François, und dessen Vorgesetzten, Konzern-Sicherheitschef Pascal Durieux, ihrer Ämter und beurlaubte sie vorläufig. François ist ein ehemaliger Kommissar der Kriminalpolizei, Durieux ein aus Altersgründen aus der Marine ausgeschiedener Konteradmiral. Beide werden verdächtigt, der Sicherheitsfirma Kargus Consultants vor zwei Jahren den Auftrag für Hackerangriffe auf den Computer von Yannick Jadot erteilt zu haben.

Jadot, Spitzenkandidat der Grünen für die Europawahl in Westfrankreich, war bis Ende 2008 bei Greenpeace France für die Planung meist sehr öffentlichkeitswirksamer Aktionen verantwortlich. Über diese wollte EDF möglichst vorher informiert sein, um sie torpedieren zu können...


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