Neues im Fall Goldmann

Uhlig für Reiche in Doping-Kommission

  • Lesedauer: 2 Min.

Der ehemalige DDR-Basketballer Volkhard Uhlig als Ersatz für den Bundestagsabgeordneten Steffen Reiche (SPD) wird über die Zukunft des Leichtathletik-Trainers Werner Goldmann mitentscheiden. Reiche lässt seine Mitarbeit in der unabhängigen Kommission des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) zur Überprüfung von Trainern mit Dopingvergangenheit für den Fall Goldmann mit sofortiger Wirkung ruhen. Er hatte den Coach von Vize-Weltmeister Robert Harting (Diskuswerfen) bei der Formulierung seiner Erklärung geholfen und will deshalb den Eindruck vermeiden, die Kommission arbeite nicht unabhängig.

»Um auch nur den Anschein einer möglichen Befangenheit zu vermeiden, hat Steffen Reiche gegenüber der Kommission nunmehr erklärt, dass er an den weiteren Beratungen und Entscheidungen in dieser Sache nicht mitwirken wird«, erklärte DOSB-Generaldirektor Michael Vesper am Freitag. Nach Klärung der Goldmann-Sache soll Reiche in die Kommission zurückkehren.

Goldmann hatte kürzlich eine Erklärung zu seiner Vergangenheit im DDR-Doping-System gegenüber dem Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) abgegeben. Dazu hatte die sogenannte »Steiner-Kommission« wiederholt getagt und war am Mittwoch in Frankfurt am Main übereingekommen, Goldmann zu einem weiteren persönlichen Gespräch zu bitten.

Volkhard Uhlig arbeitet seit 1995 im Unabhängigen Beratungsgremium in Stasi-Fragen auch unter dem Vorsitz von Joachim Gauck. Nach DOSB-Angaben soll sich demnächst die Steiner-Kommission »zeitnah neuerlich mit der Angelegenheit befassen und Goldmann zu einer weiteren Anhörung« einladen. Goldmann streitet vor dem Arbeitsgericht Darmstadt mit dem DLV um eine Weiterbeschäftigung. Der Prozess war wegen der Erkrankung des Vorsitzenden Richters Sebastian Langendorf auf den 18. Juni neu angesetzt worden. dpa/ND

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