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Personalie

Abrüster / Der 47-jährige Friedenspolitiker ist Spitzenkandidat der Hamburger LINKEN

  • Susann Witt-Stahl
  • Lesedauer: 2 Min.
Personalie

Er soll den Platz des profilierten Außenpolitikers Norman Paech einnehmen: Wer ist geeigneter, die konsequente Linie des Völkerrechtlers für Frieden und Abrüstung, die in der Linkspartei längst nicht von allen vertreten wird, zu verteidigen als ein ehemaliger UN-Biowaffeninspektor? Der Biologe Jan van Aken übte diese verantwortungsvolle Tätigkeit von 2004 bis 2006 aus. Nebenbei gründete er die Forschungsstelle Biowaffen an der Universität Hamburg. Für wissenschaftliche Arbeit dürfte van Aken zumindest bis September keine Zeit haben. Denn seit dem Wahlparteitag der Hamburger LINKEN am Samstag steht fest: Der 47-jährige Vater von drei Kindern wird sie von der aussichtsreichen Position eins der Landesliste in die Wahlschlacht und – wenn es nicht mit dem Teufel zugeht – anschließend nach Berlin führen.

Als langjähriger Aktivist in außerparlamentarischen Bewegungen und Nichtregierungsorganisationen ist Jan van Aken kampferprobt. Bereits in den 1980er Jahren engagierte er sich in Antiatomkraft- und Antigentechnik-Initiativen und beteiligte sich an dem Kampf der Hamburger Hausbesetzer-Szene um die Hafenstraße. Seit zwei Jahren arbeitet van Aken, der in den schleswig-holsteinischen Orten Glinde und Reinbek bei Hamburg aufgewachsen ist, als internationaler Kampagnen-Koordinator für Greenpeace.

Ins Geplänkel um Pöstchen und Prozente ist van Aken erst vor eineinhalb Jahren eingestiegen. »Die LINKE ist meine erste Partei.« Er gilt ebenso wenig als kadavertreuer Parteisoldat wie sein Vorgänger Norman Paech. Aber nicht nur das Prinzip »politische Integrität statt Populismus« verbindet die beiden, sondern auch der gleiche Beweggrund, sich überhaupt parteipolitisch zu engagieren: »DIE LINKE ist die Friedenspartei in Deutschland.« Als »Abrüstungspolitiker«, wie er sich selbst nennt, teilt van Aken Paechs Sorge über »die Militarisierung der deutschen und europäischen Außenpolitik«. Daher will er sich wie sein Vorgänger besonders für einen Kernpunkt der Partei-Agenda fürs Wahljahr stark machen: »Es bleibt eine der wichtigsten Aufgaben der LINKEN, das klare Nein zu Auslandseinsätzen und die Verpflichtung zum internationalen Völkerrecht immer wieder auf die politische Tagesordnung zu setzen.«

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