Hochleistungskühe im Milchpreis-Tal

Die Agrarausstellung agra in Leipzig soll vom Preisverfall bedrohten Bauern Mut machen

  • Hendrik Lasch, Leipzig
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Überschattet vom Preisverfall bei vielen Agrarprodukten, findet bis Sonntag in Leipzig die zehnte Landwirtschaft-Leistungsschau agra seit 1989 statt. Die Branche spricht sich Mut zu – und beteuert, von der Politik nicht mehr viel Hilfe zu erwarten.

Immerhin: Bei jedem zehnten Liter Milch bekommt Karsten Döbelt die Produktionskosten wieder herein. Eine halbe Million Liter liefert der Chef des Landgutes Nemt bei Wurzen nicht an große Molkereien und Discounter, sondern bringt sie direkt in Läden und zu Kunden ins Haus. Für 1,10 Euro verkauft er die Milch auch in Halle 2 auf dem Leipziger Messegelände bei der Agrarausstellung agra. Mit diesem Preis, sagt Döbelt, »kann man Futter, Milchverarbeitung und den Transport bezahlen«.

Viereinhalb Millionen Liter Milch bringt das Landgut Nemt indes zu großen Molkereien – und bekommt dort derzeit weniger als 20 Cent je Liter. »Eine Katastrophe«, sagt der Landwirt, der nun wie viele Kollegen verzweifelt versucht, die Kosten zu drücken: »Wir melken nur noch zwei- statt dreimal am Tag«, so Döbelt, der ansonsten hofft, den Preiskampf zu überleben: »Wir brauchen einen langen Atem.«

Die Krise bei den Milchpreisen ist ein wichtiges Thema bei der a...


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