Die neue Welt-Anschauung

Die produktiven Anfänge des Weimarer Bauhauses – eine fünfteilige Ausstellung

  • Martina Jammers
  • Lesedauer: ca. 5.5 Min.
Peter Keler: Kinderwiege, 1922
Peter Keler: Kinderwiege, 1922

Eine eigentümliche Koinzidenz: Im Februar 1919 avancierte mit der Verfassungsgebenden Nationalversammlung nicht nur der von Heine verhohnepiepelte »Musenwitwensitz« Weimar plötzlich 197 Tage lang zur provisorischen Hauptstadt des gesamten deutschen Reiches. Zugleich fasste auch das avantgardistische Bauhaus hier Fuß. Eine Ironie der Geschichte ist dies, fiel doch die Wahl auf das beschauliche Weimar wegen der aufgeheizten revolutionären Stimmung in Berlin und anderen Großstädten. Der spätere Reichspräsident Friedrich Ebert wähnte zudem, dass der Hort freiheitsliebender deutscher Klassik seinen mäßigenden Eindruck auf das Ausland nicht verfehlen würde.

Inmitten der betriebsamen Hektik der zweimal täglich zwischen Berlin und Weimar düsenden Postflugzeuge startete eine lokale Heimatschrift unter dem weihevollen Titel »Neu-Weimar – Tempel deutscher Zukunft?« eine Rundfrage. An der beteiligte sich auch Walter Gropius, der am 1. April ...


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