Rechte Geschichtsklitterung

Italiens Tag der Befreiung: Regierung will auch Faschisten ehren

  • Anna Maldini, Rom
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Am heutigen Samstag feiert Italien den Tag der Befreiung vom Faschismus und der deutschen Besatzung. Es ist eigentlich ein Nationalfeiertag, der alle Italiener einen sollte. Tatsächlich ist aber auch dieses Jahr wieder eine Diskussion um das Datum entbrannt, die Teil eines geschichtlichen Revisionsprozesses ist, der von echten Regierungskräften vorangetrieben wird.

Am 25. April 1945 marschierten Partisanenverbände in Mailand und Turin ein und setzten damit de facto dem Terror ein Ende, der von den deutschen Besatzungstruppen und den italienischen Faschisten ausging, die sich in der so genannten Sozialen Republik von Salò zusammengeschlossen hatten. Dieser Tag wurde später zum Nationalfeiertag, zum Tag der Befreiung erklärt.

Doch in den letzten Jahren hat dieses Datum immer wieder für scharfe Diskussionen gesorgt und die rechten politischen Kräfte, die heute das Land regieren, benutzen es, um einen Geschichtsrevisionismus voranzutreiben. So erklärte Verteidigungsminister Ignazio La Russa: »Die ›roten‹ Partisanen dürfen nicht als Befreier gefeiert werden«, da sie – so der Minister, der Zeit seines Lebens neofaschistischen Parteien angehört hat – Italien ja eigentlich »einer anderen Diktatur«, »dem Stalinismus«, ausliefe...


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