Radikaler Umgang mit Weichgespültem

Der Entwurf des Bundestagswahlprogrammes stößt in Teilen der LINKEN auf wenig Gegenliebe – und Argwohn

  • Gabriele Oertel
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Der Entwurf des Bundestagswahlprogrammes der LINKEN stößt in Teilen der Partei auf ziemlich wenig Gegenliebe. Ob sich das atmosphärisch auch auf der heutigen Vorstandssitzung zeigen wird, bleibt abzuwarten.

Die LINKE präsentierte gestern, womit sie bei den Europa- und Kommunalwahlen punkten will. ND-
Die LINKE präsentierte gestern, womit sie bei den Europa- und Kommunalwahlen punkten will. ND-

Ralf Krämer, WASG-Mitbegründer und einer der Bundessprecher der Sozialistischen Linken, ist bei aller Unzufriedenheit optimistisch. Er sei »zuversichtlich, dass sich in den nächsten Wochen die Texte verbessern und sich auf dem Parteitag Mehrheiten für ein Wahlprogramm finden, das klare linke Positionen formuliert«, erklärte er in einem Zeitungsinterview in dieser Woche. So kritisch er auch den bisherigen Entwurf des Bundestagswahlprogrammes betrachtet – über mangelnde Zuspitzung, fehlende Profilierung, unzureichende Auseinandersetzung mit Regierungspolitik wie kapitalistischem Wirtschaftssystem, übermäßige Länge wie schlechten Stil klagt –, Krämer ist dennoch um Mäßigung bemüht. »Es kann und darf den linken Kritikern des Entwurfs nicht darum gehen, auf die Verantwortlichen einzuhauen und sich damit zu brüsten, allein die Fahne der LINKEN hochzuhalten«, mahnt er.

Diesen Anspruch erhebt Barbara Borchart, eine der Sprecherinne...


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