Der Freihandel schafft Millionen von Verlierern

Indische Politologin warnt vor Vernichtung von Familienbetrieben

  • Jörn Hagenloch
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Mit der Forderung, gegen die Wirtschaftskrise mit dringend notwendigen ökologischen und sozialen Maßnahmen vorzugehen, endete am Sonntag der vierte McPlanet.com-Kongress mit rund 1700Teilnehmern aus globalisierungskritischen Bewegungen, Umweltverbänden, Politik und Kirche. Die indische Politologin Shefali Sharma präsentierte ihre Studie zu den sozialen Auswirkungen des Freihandels.

Shefali Sharma (Mitte) am Sonntag in einer Kongresspause in Berlin
Shefali Sharma (Mitte) am Sonntag in einer Kongresspause in Berlin

Seit knapp zwei Jahren verhandeln die EU und Indien über ein Freihandelsabkommen. Es geht um alle zentralen Wirtschaftssektoren, vom Industrie- und Dienstleistungssektor über den Einzelhandel und die Landwirtschaft bis zum Schutz von geistigen Eigentumsrechten. Ebenso weit reichend sind die Gefahren für Indien, vor denen die von WEED und dem Evangelischen Entwicklungsdienst in Auftrag gegebene Studie warnt.

Im Gespräch mit ND beleuchtete die indische Politologin Shefali Sharma die derzeitigen Verhandlungen vor dem Hintergrund der europäischen Außenhandelsstrategie »Global Europe«, die von der EU-Kommission 2006 veröffentlicht wurde. »Das EU-Konzept setzt auf aggressive Marktöffnungen in der ganzen Welt. Die Wettbewerbsfähigkeit Europas soll ausgebaut werden. Dazu sollen europäische Konzerne frei auf anderen Märkten agieren und sich den Zugriff auf alle nötigen Rohstoffe sichern können«, so die Politologin. Natürlich gilt das auch in um...


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