Verweile doch, du Augenblick?

Kunstwerke über Zeit in der Berlinischen Galerie

  • Anita Wünschmann
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.
K.H. Hödicke: Kunstgewerbemuseum (Stadtlandschaft), 1976
K.H. Hödicke: Kunstgewerbemuseum (Stadtlandschaft), 1976

Zeit ist ein ergiebiges Thema für die bildende Kunst, wenngleich es doch lange eher als Domäne von Musik oder Tanz galt. Seit Paul Virilios Beschleunigungstext, seit dem rasanten zwanzigsten Jahrhundert und dem allgegenwärtigen »Echtzeit«- Diktat des jungen 21. Jahrhunderts ist es ein Hauptthema geworden. Wie, so wird gefragt, ist die Zeit zu fassen, wie kann man sie erfühlen, das Unsichtbare sichtbar machen. Wie kann man Zeitempfindungen steigern oder dieses unaufhörliche Voranschreiten zumindest ein wenig außer Kraft setzten. Eine der spätestens seit den sechziger Jahren aufgeworfenen Fragen lautet: Wie kann die Kunst sich selbst überlisten und den Augenblick, das radikale Präsens vergegenwärtigen. Von symbolträchtigen Uhrengemälden bis zur Videoendlosschleife, von minimalistischen Kalenderwerken bis hin zu Fluxus, der auf das Gegenwartserlebnis abzielenden Kunstform, gibt es einen Reichtum an Zeit-Bildern.

Nun haben die drei Kurator...


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