Dubios

Spion Kempowski?

  • Irmtraud Gutschke
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Dass er 1948 bei einem Besuch seiner Mutter in Rostock vom NKWD verhaftet wurde und acht Jahre in Bautzen einsaß, ehe er 1956 nach Hamburg entlassen wurde, gehört zu Walter Kempowskis prägenden Erfahrungen. Und bestimmte sein Bild in der Öffentlichkeit. Ein junger Mann, ins Gefängnis gesperrt: Trauma seiner Jugend – immer wieder hat er davon gesprochen und in seinen autobiografischen Romanen darüber geschrieben, zuletzt im Gedichtband »Langmut«, der postum zu seinem 80. Geburtstag am 29. April erschien.

Aus diesem Anlass gab es in Rostock auch eine wissenschaftliche Konferenz, die Ehrung sein sollte und Aufregung produzierte. Wenn es bisher hieß, Kempowski sei wegen angeblicher Spionage verurteilt worden, so der US-amerikanische Germanistik-Professor Alan Keele, müsse »angeblich« jetzt gestrichen werden. »Kempowski als Spion: Ein Vergleich der ›Dichtung‹ in der ›Deutschen Chronik‹ mit der ›Wahrh...


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